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Plastik im Meer – eine inklusive Türkeireise
Erstellt
Thema InklusionSchulsozialarbeit
von Barbara Brecht-Hadraschek
Bereits seit 2,5 Jahren gibt es an der Lina-Morgenstern-Gemeinschaftsschule im Rahmen des Ganztagangebots eine Türkei-AG, die einmal im Jahr organisatorisch und inhaltlich auch eine Türkeireise nach Afacan vorbereitet. 2018 wurde diese Reise das erste Mal auch von einer unserer Schulsozialarbeiter*innen begleitet, die vor allem die Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung betreute sowie Schüler*innen, die durch ihre psychosozialen Probleme stark gefordert waren.
„In meiner Verantwortung als Schulsozialarbeiterin lag insbesondere die pädagogische Betreuung dieser Jugendlichen, zu denen ich schon vorher ein sehr enges Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte“, beschreibt Sibel Porsch, Schulsozialarbeiterin an der Lina-Morgenstern-Gemeinschaftsschule, ihre besondere Aufgabe für die Reise. So gestaltete sich die Mitreise und Integration dieser Schüler*innen in den Kreis aller Projektteilnehmer*innen als sehr positiv für das gesamte Gruppenklima.
Im Juni ging es für rund 20 Schüler*innen, zwei Sonderpädagog*innen und zwei Sozialpädagog*innen dann von Schönefeld nach Izmir – und von da aus mit dem Bus in das 80 km entfernte Afacan, in eine Jugendbegegnungsstätte. Neben kulturellen Höhepunkten wie den Besuch der antiken Stadt Ephesus und vielen abwechslungsreichen Ausflügen war ein wichtiger Bestandteil der Reise das Umweltprojekt „Plastik im Meer“, das in der Theorie auch schon in der Türkei-AG in Berlin vorbereitet worden war.
Gemeinsam mit Schüler*innen einer Partnerschule aus Istanbul machten sich die Schüler*innen auf den Weg, um sich dem Thema Umweltverschmutzung im Meer auf unterschiedliche Weise zu nähern. Eine Gruppe sammelte Müll am Strand von Afacan. Eine weitere Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit der Sauberkeit des Wassers und prüfte, wie sehr das Wasser aus dem Meer, der Wasserleitung und dem Pool verunreinigt sein kann. Andere Schüler*innen entwickelten Fragestellungen zu dieser Problematik und führten Interviews mit Menschen aus der Umgebung. Zwei weitere Projektgruppen wählten einen künstlerischen Zugang zum Thema: die Gestaltung eigener Kampagnen gegen die Verschmutzung der Meere – und eine weitere Gruppe bastelte kreative Meerestiere aus aufgefundenem Müll.
„Für uns war besonders positiv, dass alle Schüler*innen sehr bereitwillig und engagiert an ihren Projekten gearbeitet und ein Bewusstsein gegenüber der Bedrohung von Plastik für die Umwelt entwickelt hatten. Gleichzeitig konnten sie durch die gemeinsame Arbeit mit der Partnergruppe eine interkulturelle Auseinandersetzung erleben“, erinnert sich Sibel Porsch. „Das Programm, die Auswahl der Schüler*innen, die Begegnung mit den ansässigen türkischen Schüler*innen, die Zusammenarbeit untereinander und der interkulturelle Austausch mit den türkischen Kolleg*innen waren sehr gelungen.“
Die erfolgreiche Projektreise wurde im Mai 2019 wiederholt – und auch das Thema „Plastik am Meer“ stand wieder im Mittelpunkt des Projektes mit seinem interkulturellen und inklusiven Ansatz.
Mehr Infos zur Schulsozialarbeit an der Lina-Morgenstern-Gemeinschaftsschule
Dieser Artikel erschien auch in unserem tandem MAGAZIN Ausgabe 4/2019. Das ganze Heft können Sie hier kostenlos herunterladen.
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