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Mit Theaterpädagogik gegen Mobbing an der Sonnenblumenschule
Erstellt
Thema SchuleSchulsozialarbeit
von Barbara Brecht-Hadraschek
Während einer Projektwoche Ende März hat sich die 5c der Sonnenblumenschule intensiv mit Mobbing in der Schule beschäftigt. Gemeinsam mit Theaterpädagog*innen hat die Klasse das Musiktheaterstück „Stark gegen Mobbing“ erarbeitet und aufgeführt.
Die Idee zum Thema kam von den Kindern selbst, die sich schon zuvor in der Klasse mit Mobbing auseinandergesetzt hatten. „Dass wir das Thema theaterpädagogisch angehen wollten, war uns schnell klar, da in der Klasse viele Kinder mit Interesse und Begabung für darstellendes Spiel sind,“ erklärt die Schulsozialarbeiterin Ebru Yilmaz. So machte sich unsere Schulsozialarbeiterin auf die Suche und fand in dem Team ¡klartext! den idealen Kooperationspartner. Die Theatermachenden von ¡klartext! bieten musiktheaterpädagogische Workshops für Schulen zu den Themen Kinderrechte und häusliche Gewalt und zum Thema Mobbing.
„Die Frage zu Beginn war, wie wir das Projekt finanzieren. Im Klassenrat haben wir uns darüber unterhalten und nach Ideen gesucht. Die Kinder haben dann einen Spendenlauf organisiert. Dabei sind rund 900 Euro zusammengekommen. Die übrigen Kosten wurden durch die Stiftung am Grunewald gefördert. Diese war ganz begeistert von der Eigeninitiative der Kinder,“ berichtet Ebru Yilmaz.
Die Woche begann mit einer Kennenlernrunde, Spielen und theaterpädagogischen Arbeiten. In einem kleinen Casting konnten die Kinder die verschiedenen Rollen kennenlernen. Beim Sprechen und Lesen schaute das Theaterteam dann, wer zu welcher Rolle besonders gut passet. Bereits am Dienstag gingen dann die Proben los. Während einige Kinder die ersten Szenen einstudierten, nahmen andere parallel dazu einen Song auf, der ebenfalls aufgeführt wurde.
Theater spielen, reflektieren, Hilfsangebote kennen lernen
Im Stück wird die Geschichte des Lehrers Florian Bergmann erzählt, der als Kind Opfer von Mobbing wurde. Gespielt wird der Lehrer von dem Schauspieler Sebastian Achilles, die einzige Erwachsenenrolle im Stück. Als Herr Bergmann in der Pause auf dem Schulhof Zeuge von einer Mobbing-Situation wird, reagiert er emotional. Seine Schüler*innen erfahren, was ihm damals widerfahren ist und spielen gemeinsam seine Geschichte nach. Gemeinsam reflektieren die Kinder die Folgen des Mobbings, erfahren, welche Möglichkeiten und Hilfsangebote sie haben und wie wichtig es ist, hinzuschauen.
Mit der Aufführung vor Mitschüler*innen und den Eltern endete die Projektwoche „Stark gegen Mobbing“. Der tosende Applaus für die gelungene Vorführung ist das eine. Das Projekt wirkt aber auch positiv nach, stellt Ebru Yilmaz fest. In einer Reflektionsrunde betonten die Kinder, dass sie zwar seit fast fünf Jahren eine Klasse sind, sich aber noch nie so zusammengehörig fühlten wie nach dieser Projektwoche. Einige der Kinder haben sich zudem bei Schauspielagenturen angemeldet.
Die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern war sehr gut und immer auf Augenhöhe: „Die Projektmitarbeiter*innen haben sich sehr auf die Kinder eingelassen, sind auf ihre Bedürfnisse eingegangen, haben beispielsweise Pausen und Spiele eingebaut, wenn es den Kindern zu viel wurde. Die Kinder haben sich sehr wohl gefühlt mit dem Theaterteam. Auch zwischen uns Kolleg*innen an der Schule, die das Projekt begleitet haben, und dem Team von ¡klartext! hat die Zusammenarbeit gestimmt. Wir können uns gut vorstellen, das Projekt mit einer anderen Klasse nochmal durchzuführen“, stellt Ebru Yilmaz fest.
Weiterführende Links:
Der Anti-Mobbing-Rap der Klasse 5 c
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