Der rbb zu Besuch bei der Konfliktslots*innenausbildung der Cauerschule

Erstellt

Thema Schulsozialarbeit

von Barbara Brecht-Hadraschek

Am 09. Februar begleitete eine Reporterin des rbb den Abschlusstag der Kontliktlots*innenausbildung an der Ludwig-Cauer-Schule. Der Sendetermin bzw. Mediathek-Link wird noch bekannt gegeben.

Besuch des rbb bei der Ausbildung der Konfliktlotsen

Seit 15 Jahren bilden Thorsten Müller und Elke Voutsis von der Schulstation an der Ludwig-Cauer-Grundschule Kontliktlots*innen (kurz: "Kolos") aus. Ihr Konzept: Drei intensive Ausbildungstage am Anfang des zweiten Halbjahres für interessierte Fünftklässler*innen. Dazu kooperieren sie mit dem Haus der Jugend Charlottenburg in der Zillestraße und ziehen sich mit den Kindern dort drei Tage in Klausur zurück. Für die Ausbildung müssen sich die Fünftklässler*innen bewerben; eine Jury, bestehend aus den bisherigen Kolos der sechsten Klassen, einigen Lehrkräften, der Schulleitung und den beiden Schulsozialarbeiter*innen der Schulstation wählt dann gemeinsam die Teilnehmer*innen aus. Rund 16-24 Kinder sind jedes Jahr dabei.

Thorsten Müller und Elke Voutsis im Interview
Thorsten Müller und Elke Voutsis im Interview

Beim Besuch des rbb zeigte sich, wie hochmotiviert und diszipliniert diese Schüler*innen in der Ausbildung sind. In vielen praktischen Übungen und Rollenspielen lernen die Kinder das Werkzeug für ihre Arbeit als Kolos. „Damit können sie den Streitenden helfen, selbst eine Lösung für ihren Konflikt zu finden“, erklärt Elke Voutsis. Sie reflektieren in den drei Tagen Themen wie Machtungleichgewicht, Eisbergmodell, Verschwiegenheit und Vertrauen, üben das Spiegeln von Aussagen, das aktive Zuhören und unterschiedliche Gesprächstechniken in Konfliktsituationen. Zentral ist dabei das Treppenmodell, das mit sieben Fragen die Konfliktpartner*innen durch das Gespräch führt. 

Im Schulalltag sind die Kolos später vor allem in den großen Pausen gefragt, sind jederzeit vertrauensvolle Ansprechpartner*innen für ihre Mitschüler*innen. Die Gespräche mit den Konfliktparteien werden immer in Ruhe in der Schulstation geführt. „Das Prinzip dahinter: Peermediation. „Es ist einfach sinnvoller, wenn die Kinder ihre Streitigkeiten selbst regeln als wenn immer ein Machtwort der Erwachsenen kommt,“ erklärt Thorsten Müller. Und Elke Voutsis ergänzt: „Die Streitenden sind die Experte*innen für diesen Streit und sind auch diejenigen, die diesen Streit am besten lösen können.“

Am Ende des letzten Ausbildungstages gab es noch eine vermeintliche Abschlussprüfung in Form eines Positionsbarometers. Das sich bereits in den Tagen davor gezeigt hatte, wer als Kolo geeignet ist und wer nicht, wussten die Kinder nicht. Alle Kinder mussten im Rahmen der Ausbildung eine Mediation durchführen, bei der sich bei allen ihre Eignung zeigte. Anschließend wurden die Prüflinge feierlich als neue Mitglieder im Team der Kolos durch das Team der Schulsozialarbeit begrüßt.

Immer dabei war Reporterin Judith Kirsten vom rbb, die den Tag über filmte und Interviews mit unserem Team der Schulsozialarbeit, der Schulleitung und einigen Schüler*innen führte. Wir sind sehr gespannt auf die Reportage im Fernsehen!

Mehr Infos zur Schulstation in der Ludwig-Cauer-Schule

 

Das Video wurde am 17. April in der Sendung Studio 3 des rbb gezeigt. Aktuell kann das Video in der Mediathek abgerufen werden.

https://www.rbb-online.de/studio3/videos/20230417_1845.html

Minute 00:33:36 bis 00:37:28


2 Kommentare

Ihr Kommentar

Gesina kegel | vor 232 Monaten

Liebe Elke und lieber Thorsten,
es ist so schön für mich zu lesen,wie sich "unsere" Schulsozialarbeit entwickelt und stabilisiert hat. Vie gute Zeit euch !
Mit erinnerungsvollen und herzlichen GRüße.
Gesina

Sabina Kästner | vor 233 Monaten

GROSSARTIG!

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