Die Näh- und Kreativwerkstatt an der Schule am Mummelsoll

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von Barbara Brecht-Hadraschek

An der Schule am Mummelsoll in Marzahn-Hellersdorf gibt es eine wunderschöne Näh- und Kreativwerkstatt für die Schüler*innen, die von Antje Blankenhagen betrieben wird. Die gelernte Schneiderin und tandem-Mitarbeiterin arbeitet bereits seit 10 Jahren an dem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt "Geistige Entwicklung".  Seit November ist die Näh- und Kreativwerkstatt in einen großzügigen Raum neben der Schwimmhalle gezogen, dort haben wir Antje Blankenhagen besucht.

„Mit dem Raum hier ist eigentlich so ein kleiner Traum von mir in Erfüllung gegangen. Vorher musste ich mir den Platz mit der Wäscherei der Schule teilen. Hier ist es ruhiger und die Schüler*innen haben Raum für ihre Kreativität“, erzählt sie. Die Raum bietet Platz für bis zu fünf Nähplätze, einen Kreativbereich und eine Chillout-Ecke. An den Wänden stehen zahlreiche Regale und Schränke, in denen sich gut sortiert allerlei Materialien stapeln, bunte Stoffe, Nähutensilien, Textilfarben und vieles mehr.

Antje Blankenhagen ist als Schneiderin angestellt und bietet für die älteren Schüler*innen regulär Nähunterricht an, der schon für die Werkstattarbeit nach der Schulzeit vorbereitet. Jeden Dienstag und Donnerstag kommen die „Großen“. „Manche arbeiten sehr selbstständig und geschickt mit der Stoffschere und an der Nähmaschine und brauchen keine Unterstützung. Manche brauchen eine 1:1 Betreuung und Handführung an der Maschine. Diese werden dann auch von Lehrer*innen und Betreuer*innen begleitet und unterstützt“, erzählt Antje Blankenhagen – und ergänzt: „Mit den Großen hier wollen wir auch etwas gemeinsam umsetzen. Sie sollen außerdem erleben und spüren, dass sie so, wie sie sind, gut sind, Selbstliebe und eigene Wertschätzung ist ein großes Thema für die Schüler*innen hier, da unterstütze ich mit meinem Angebot, wo ich kann,“ betont sie, die für viele Schüler*innen viel mehr ist als die Schneiderin aus der Werkstatt. „Wir können hier auch mal Tee trinken und dann erzählen die Schüler*innen von ganz alleine und öffnen sich, sie haben wirklich ein großes Vertrauen.“

 

Für die jüngeren Klassen bietet sie vielfältige Möglichkeiten an, sich kreativ auszudrücken: Seifen und Kerzen herstellen, Bilder kleben, Taschen und Kissen nähen, T-Shirts bedrucken und vieles mehr. Bei unserem Besuch basteln die Kinder gerade Weihnachtsengel für den Adventsbasar. Die meisten Schüler*innen sind regulär einmal die Woche im Näh- bzw. Kreativunterricht. Spätestens zu den Märchenprojektwochen im Februar haben dann wirklich alle Schüler*innen die Möglichkeit, in die Werkstatt zu kommen.  „Wir machen hier eigentlich alles, was Spaß macht. Auch mal Malen nach Musik.

Gemeinsames Projekt mit der Schulsozialarbeit in Planung

Gemeinsam mit Stefanie Hoffmann, der Schulsozialarbeiterin an der Schule am Mummelsoll, plant sie auch ein gemeinsames Projekt. „Als Schulsozialarbeiterin arbeite ich viel im sozialen Kompetenzbereich mit den Schüler*innen, bei den Jüngeren geht es beispielsweise um Gefühle erkennen und benennen, bei den Älteren auch um Sexualprävention, um gute schlechte Geheimnisse. Aktuell erarbeiten wir gemeinsam ein Projekt, das den Kreativbereich mit meinem Angebot verknüpft. Das öffnet nochmal andere Türen zu den Schüler*innen, die oft Hemmungen haben, mit Problemen zum Büro der Schulsozialarbeit zu kommen“, erklärt Stefanie Hoffmann.  „Hier in der Chillout-Ecke auf dem Sofa fühlen sie sich gleich wohl.“ Deshalb soll es ab dem neuen Schuljahr eine „Therapieecke“ mit Traumreisen geben. „Wir haben viele Kids, die sich selber nicht mögen, die Kummer haben, sich streiten. Hier in der Kreativwerkstatt können sie auch zu sich finden. Das ist mir ein ganz wichtiges Anliegen,“ erzählt Antje Blankenhagen.


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